9) Sabine – Motorrad – „Krone“

9) Sabine – Motorrad – „Krone“

„Frauen meinen es selten ehrlich und stehen auf Bad Boys.“ Für die meisten eine unzutreffende Behauptung. Aber manchmal wird unter Beweis gestellt, dass an dieser Aussage doch etwas Wahres dran ist.

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Sabine D. (20) sieht sehr gut aus. Das weiß sie. Und das wissen auch alle Männer, die sich um sie scharen. Eines Tages war die vordere linke Radaufhängung ihres Autos (VW Passat, weiß, Bj. 1978) defekt. Sofort bot Robert A. (25) an, diese auf dem Tankstellengelände kostenlos zu reparieren. Er hoffte insgeheim, er fände während der aufwändigen Reparatur Zeit, mit Sabine ausführlich ins Gespräch zu kommen. Vielleicht würde er sich sogar mit ihr ein Treffen (ev. im Gasthaus „Krone“) ausmachen. Aber sie ließ einfach ihr Auto an der Tankstelle stehen und verabschiedete sich lediglich mit den Worten: „Danke. Wann ist der Wagen fertig?“

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Etwas frustriert begann Robert A. am nächsten Tag, das Rad an Sabines Wagen abzuschrauben. Da fuhr plötzlich ein Auto (Volvo, grün, Bj. 1975) an die Zapfsäulen. Der Fahrer Markus B. (26) entstieg dem Wagen und öffnete Sabine sofort die Beifahrertür. Grazil und anmutig schritt sie neben den Wagen und bemerkte, dass die Windschutzscheibe nicht mehr ganz sauber war. Ein auffordernder Blick genügte, und schon eilte Markus B. zu einem bereitliegenden Wischlappen. B. hoffte, durch die Erfüllung ihrer ständig anfallenden Wünsche Sabines Zuneigung zu gewinnen. Und gerade, als er sie fragen wollte, ob sie mit ihm auf einen Kaffee gehen will (ev. ins Gasthaus „Krone“), bemerkte Markus, dass Sabine immer wieder zu einer bestimmten Stelle blickte. (Er selbst war diese Stelle jedoch nicht.)

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Sabines Aufmerksamkeit galt nämlich einem Motorradfahrer (Jürgen K., 30, auf einer Kawasaki Z 550, Bj. 1981), der ungeduldig an einer roten Ampel mehrmals den Motor aufheulen ließ. Er trug etwas schmuddelige Kleidung und einen Dreitagebart. In seinem Mundwinkel steckte lässig eine brennende Zigarette. Sein Gesicht war kantig und drückte eine gewisse Verruchtheit aus. Dieser Mann hatte es Sabine angetan! Ohne zu zögern tänzelte sie unter Einsatz all ihrer körperlichen Vorzüge zu seinem Motorrad. Es dauerte nicht lange, da musste Markus B. mitansehen, wie Sabine auf dem Sozius der Maschine von Jürgen K. vorbeirauschte.

Fassungslos und gleichzeitig enttäuscht blickten Robert A. und Markus B. nun drein. Sie mussten erkennen, dass sie von Sabine lediglich als Spielball benutzt wurden. Und es wurde ihnen bewusst, dass sie an dieser Misere selbst nicht ganz unschuldig waren. Hätten sie Sabine von Anfang an die kalte Schulter gezeigt, wäre ihnen der Frust vielleicht erspart geblieben.

Sie beschlossen, bei einem Bier im Gasthaus „Krone“ ihren Kummer zu ertränken. Sie nahmen ihren ersten Schluck, als sich die Eingangstür zum Restaurant öffnete. Es war Sabine in Begleitung eines Mannes, der ganz sicher nicht der Motorradfahrer war. (Es war nämlich Martin K., 26.) Kurz darauf hörten sie eine Frauenstimme: „Bei meinem Platz ist kein Sitzkissen!“ Schon machte sich Martin K. auf die Suche nach einem.

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